Nach dem Einfall

Egal, wer du bist:
Der Wille bleibt ein langer
Arbeitstunnel, der von An-
fang an,
von den frischen Lüften schwanger
ist.

 

… den Worten die Hand hingehalten. Ein Buch für Alfred Büngen (Anthologie) Vechta, Dezember 2014

Der Wunsch, berühmt zu sein

Der Wunsch, berühmt zu sein,
beflügelt die Gedanken,
sie können in den Reih’n
der Träume tiefer tanken.

Der echte Ruhm zerstört
das in den meisten Fällen:
Der Spiegel ist betört,
vertrocknet sind die Quellen.

… den Worten die Hand hingehalten. Ein Buch für Alfred Büngen (Anthologie) Vechta, Dezember 2014

Bücher sind Spiegel

Bücher sind Spiegel,
Veranstalter von Reisen,
Pacemaker. Die Fragen
sind die Sprache der meisten,
sie schützen sich wie Igel,
fressen wie die Meisen,
können alles ertragen
oder sich leisten –

… den Worten die Hand hingehalten. Ein Buch für Alfred Büngen (Anthologie) Vechta, Dezember 2014

Momentaufnahme in der Geest

Für Alfred

Der alte Fuchs war mit der Fähe
schon immer da für die Autoren:
zu jedem guten Buch bereit,
mit Leidenschaft bei jeder Gattung –

Die Arbeitsstapel in der Nähe
sind seine liebsten spitzen Sporen,
so ist er niemals unter Zeit-
druck, weit entfernt von der Ermattung –

Der alte Fuchs ist ein Genießer,
er liebt den Wein, spuckt nicht ins Glas,
sein Lieblingsthema sind die Spießer,
für ihn sind sie das rechte Maß –

Dann grinst er weiter beim Jonglieren
mit Texten, die ihn faszinieren –

… den Worten die Hand hingehalten. Ein Buch für Alfred Büngen (Anthologie) Vechta, Dezember 2014

26. April 2013

Von weitem waren’s zwei weiße Flecke
inmitten einer fettgrünen Wiese
mit einem hellgelben Rapsfeld gleich links
und dunkelbrauner gepflügter Erde
auf der andren rohen Schattenecke.

Näher betrachtet hatten sie eine
weiße Oberseite, schwarze Schwingen,
einen Schnabel, der lang und grellrot war,
und rote Ständer. Sie bewegten sich
ganz langsam ohne falsche Gebärde.

Die weißen Störche waren für meine
wunde Menschenseele wie Balsam. Klar
war die Botschaft, weit weg von der Krise:
Das Schöne ist griffbereit, immer rings-
umher, greif zu, sei unerschütterlich
und lass das Lied der Natur erklingen.

 

Tag und Nacht auf Jägers Pfaden, Lyrik und Prosa zu Jagd und Natur (Anthologie), Dichterkreis Jagdlyrik im BJV, Ausgabe 2015 (Dezember 2014)