In wenigen kurzen Sprüngen war er
im Garten, wie einer, der alles bejaht,
auf einmal war er lange Zeit verschwunden,
dann wieder hier, mal auf rechter Seite,
mal ganz links, mal entfernt und mal sehr nah,
sein Weißkehlchen schien von überall her
zu kommen und gleichzeitig, nirgends zu sein.

Seit Tagen war’s das gleiche Spiel, nur ein-
mal blieb der Marder lange Sekunden
fast unbeweglich, doch in der Länge –
ich konnte nicht schießen trotz der Gier
meiner sehr empfindlichen Brille.

Doch plötzlich ist der Hausmarder da
und sichert erneut, in voller Breite.
Ein Schuss. Die Läufe schlegeln kurz, dann Stille.
Nun bleibe ich hin- und hergerissen
zwischen dem Kummer um das flinke Tier
und Stolz auf eine waidgerechte Tat,
ich spiele jetzt mit meinem Gewissen
gegen alle möglichen Klänge –

Wem sprudelt der Becher des Lebens so reich …
Lyrik  und Prosa zu Jagd und Natur (Anthologie)
Dichterkreis Jagdlyrik im BJV, Ausgabe 2018(November 2017)