Die Wiese sieht verwaschen aus,
das kurze Gras graubraun und matt,
der Sonnenschein hat kein Gewicht,
die warmen Schatten gibt’s noch nicht,
kein fettes Grün, kein Augenschmaus,
noch lange ist die Welt nicht satt.

Doch zwei Stück Rehwild deuten sich
am Waldesrand auf einmal an,
ein Schmalreh erst und eine Geiß,
genauso glanzlos blass im Kreis
wie die Umgebung eigentlich,
vom weichen Halm zum festen Tann.

Nun trollt ein Jährlingsbock den Hang
hinunter zu den andern zwei,
gemeinsam ziehn sie weiter ab-
wärts, sind zuweilen rege; knapp
vorm Bach, bei Sonnenuntergang,
verdeckt Gebüsch dann alle drei –

Wem sprudelt der Becher des Lebens so reich …
Lyrik  und Prosa zu Jagd und Natur (Anthologie)
Dichterkreis Jagdlyrik im BJV, Ausgabe 2018(November 2017)