Immer warst du eine Instanz,
die letzte, wenn es manchmal galt,
meinen recht stürmischen Leicht-
sinn fest zu bremsen – Weißt
du noch, der Sessel im Büro?!
Du warst ein Lebensast hier im Wald,
an dem ich mich klammern konnte,
ein stiller Hafen, in dem ich sicher ruhte
und sogar einmal mein Retter,
als ich die Sterne in meiner Nacht
vermisste. So warst du mein A und mein O –
Du warst für alles Subtile
zu haben: Theater
um neue Horizonte,
Aufenthalte im Ausland, pracht-
volles Essen, alte Weine –
Mit deiner Fackel hast du meinen Weg
bereitet: Die Liebe zu Fats kam von dir
sowie
der Umgang mit der sanften Ironie,
die Distanz
zu mir
als Garantie gegen blankgeputzte Steine –
Es war ein Privileg
zu wissen, dass du bei jedem Wetter
hinter mir standst.
In dieser Minute
weiß ich genau, was dein Geist,
der ständig mit dem Sinn für skurrile
Pfeile getanzt
hat, erreicht –
Du warst ein guter Vater –
So ein Mensch…
Die Auseinandersetzung mit Vorbildern Anthologie zum ‚Dritten Brüggener Literaturherbst‘ Vechta-Langförden, Oktober 2010