Die schwarze Katze vor der Fenstertür
und mitten auf dem Kiesweg Hühnerknochen.
Der Fuchs, der plötzlich aus dem Clair-obscur
sich etwas holt, ganz einfach, wie versprochen.
Die Katze, die nun Lust hat, was zu fressen
und Platz nimmt, wo die letzten Knochen sind.
Kaum kommt der Fuchs zu seinen Interessen
zurück, springt ihn die Katze blitzgeschwind
mit einem Satze kratzend-fauchend an.
Er flüchtet. Durch die Iris kommt er wieder.
Erneut zeigt ihm die Katze, was sie kann.
Der Fuchs, als wäre ihm der Kampf zuwider,
umgeht das Rosenbeet von linker Seite
und schnürt auf seine Beutestelle zu.
Die Katze spielt auf einmal die Gescheite,
verlässt den Kampfplatz wie in aller Ruh.
Dann raubt der Fuchs die Knochen und verschwin-
det in der Nacht. Die Katze schleicht an Schlehen
vorbei zur Fenstertür und legt sich hin,
als wäre jetzt im Garten nichts geschehen –

Wer Achtung vor der Schöpfung lebt…
Lyrik und Prosa zu Jagd und Natur (Anthologie)
Dichterkreis Jagdlyrik, Ausgabe 2022 (Dezember 2021)