Vor kurzem sah ich im Gehege,
es war so hell wie überall,
wie ein Spießer seine nicht
vereckten Stangen am Geweih
eines Damhirschs, der sich nieder-
getan hatte, immer wieder
rieb. Der junge war ganz munter
und sicher, ja, fast selbstbewusst.
War das ein Zeichen von Unter-
werfung? Von mutiger Kampfeslust?
Tat es der geringe Hirsch aus Spaß
oder aus Langeweile im Licht
der Sonne um die braunen Wege?
War es einfach nebenbei,
um dem Schaufler, der im Bett dort saß,
freundlich näherzustehen?
Der alte Hirsch auf jeden Fall
ließ es ruhig geschehen –
Jagd und Natur in Worten fühlen
Lyrik und Prosa zu Jagd und Natur (Anthologie)
Dichterkreis Jagdlyrik, Ausgabe 2023 (Oktober 2022)