Als Nachtvogel mit Federohren
hat sie rostbraunes Gefieder
und ein glattes Gesicht.
Mit rötlich gelben Augen äugt
sie allein
im großen Gebiet
nach Mäusen und Grillen.

Und zwischen den Büschen hüpft wieder
eine Maus. Vier Krallen fassen sie:
ein krummer Schnabel bricht
ihr das Genick, keiner schreit.

Gegen Morgen streicht sie im Stillen
zu einer Kiefer, schwingt sich dort ein
und verschläft die Zeit,
die das helle Licht erzeugt,
bis die sanfte Nacht über die
Wiesen wie traumverloren
zieht –

Von Wild, Wald und Waidmannsbildern
Lyrik und Prosa zu Jagd und Natur (Anthologie)
Dichterkreis Jagdlyrik, Ausgabe 2020 (Dezember 2019)