Dem Fischreiher

Bei uns sieht man die meisten
auf frisch gemähten Wiesen,
wo sie wie kleine Riesen
sich’s einfach gerne leisten,
mit Freude und Behagen
auf Schlange, Wurm und Maus zu jagen.

Doch heute sah ich einen
im Fluss, auf einem Ständer
so starr wie im Kalender.
Erst jetzt bin ich im Reinen
damit: An manchen Tagen
darf er auch seinen Namen tragen –

Voll Leidenschaft und alle Tage neu
Lyrik und Prosa zu Jagd und Natur (Anthologie)
Dichterkreis Jagdlyrik im BJV, Ausgabe 2019 (Dezember 2018)

Nur wer hegt

Nur wer hegt
und wer pflegt
bei Schnee und Regen,
darf sicher schießen
und genießen
beim Erlegen –

Der Wildhüter
Mitteilungsblatt für Naturschützer, Berufsjäger, Jagdaufseher, Jäger und Falkner
Jahrgang 2018, Nr. 4 (Dezember)

Heimat in der Fremde

Zu Hause ist man überall,
wo Bücher einen Rahmen bilden
und Worte nette Gäste sind.

Das ist im Vorarlberg der Fall
sowie in nördlichen Gefilden,
so oft man mit Autoren sinnt –

Noch immer willst du nicht verweilen…
Zwischen Heimat und Fremde
Eine Festschrift für Inge Witzlau (Anthologie) (November)

Im Himmel

Am An-
fang träumst du und möchtest gern:
ein Dach, und drunter, vorm
Kamin, die alte Flasche Wein,
das Essen ohne Kalorie
und auch die Truhe voll Gold,
aus der du schenkst.

Dann kommt auf ein-
mal eine Wirklichkeit
mit den anderen Reisen,
die jederzeit
bei jedem Wetter modern
bleiben, bis in den Winter.

Doch irgendwann,
im wichtigsten Akt des Stücks,
sagst du: Ich hab es längst
gewusst, und alles, wie
es kam, hab ich gewollt.

Jetzt kannst du nicht entgleisen,
du stehst ja ganz dahinter.
Und das ist eine Form
des Glücks –

Noch immer willst du nicht verweilen…
Zwischen Heimat und Fremde
Eine Festschrift für Inge Witzlau (Anthologie) (November)